Otto Wagner errichtete 1885 für Samuel Ritter von Hahn in der Weilburgstraße eine Villa in der Weilburgstraße 81-85. Hahn war kommerzieller Direktor der Südbahn und ab 1880 Generaldirektor der Österreichischen Länderbank. Die Villa zeigt an der Hauptfront einen Säulenportikus; er wirkt besonders monumental, da der Mittelteil niedriger ausgebildet ist als die Seitentrakte mit ihren hohen Mansarddächer und gegenüber der Fassadenflucht zurückspringt. Vor dem im Mitteltrakt zurückgenommenen Abschnitt der Gartenfront ordnete Wagner eine wuchtige, die gesamte Höhe beider Geschoße einnehmende Säulenstellung an. Diese Säulenstellung ist zwischen die Stirnfronten der Seitentrakte gleichsam eingespannt und macht den gesamten Bau zu einem monumentalen Gebilde von spannungsvoll-dynamischer Wirkung. Die Fassade nimmt die Gestaltung der Wiener Stadtbahnstationen vorweg.
(Quelle: W. Kitlitschka, Historismus & Jugendstil in Niederösterreich, 1984)