Blick von Altmannsdorf gegen den Anninger
(1840)


Friedrich Loos (*1797, †1890)

Landessammlungen Niederösterreich

Von 1835 bis 1846 hielt sich der gebürtige Grazer Friedrich Loos in Wien auf. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche Ansichten aus den Umgebungen der Residenzstadt. Loos entwickelte hier eine besondere Vorliebe für Fernsichten und Panoramen, in denen er unmittelbar an die nachbarocke Tradition der österreichischen Landschaftsmalerei, an Arbeiten Johann Christian Brands und seines Lehrers Joseph Mössmer anschloss.
Das Gemälde einer Ansicht von Altmannsdorf gegen Süden, belegt diese Entwicklung zeigt den bis in jede Einzelheit geschilderten Ort. Links neben dem Turm der Pfarrkirche ist das hufeisenförmig mit der Hofseite sich öffnende Schloss von Alterlaa zu erkennen, rechts daneben der hochaufragende, freistehende Perchtoldsdorfer Wehrturm. Über dem Dach des großen Wirtschaftsgebäudes im Mittelgrund rechts ist die Wallfahrtskirche von Atzgersdorf andeutungsweise festgehalten. Auch die Berge am Horizont können namentlich benannt werden. Von links nach rechts sind der Eichkogel, der Kalenderberg, der Anninger und der Kleine Anninger zu sehen, weiters der Hintere Föhrenberg und der Parapluiberg und am rechten Bildrand, durch das Tal von Kaltenleutgeben abgetrennt, der kleine Zugberg bei Rodaun. Selbst Bauwerke, wie der Husarentempel, die Burgruine Liechtenstein oder das Amphitheater bei Maria Enzersdorf, können unschwer ausgemacht werden. Den Vordergrund stattete Loos mit figürlicher Staffage aus, Bauern bei der Feldarbeit bzw. bei der Rast im Grase sitzend.
(Quelle: W. Krug, in: Waldmüller bis Schiele, Meisterwerke aus dem NÖ Landesmuseum, 2002, S. 52)