Der "freigebige" Weingartenhüter
(1841)


Carl Schindler (*1821, †1842)

Landessammlungen Niederösterreich

Carl Schindler teilte die Vorliebe seines Vaters Johann Josef für die Darstellung des Soldatenlebens. Er sollte als "Soldaten-Schindler" zum Inbegriff für dieses Genre werden. Das ein Jahr vor seinem frühen Tod entstandene Aquarell zeigt Angehörige eines ungarischen Grenadierregiments auf dem Marsch durch die Weinberge. Während der Weingartenhüter abgelenkt wird, versorgen sich zwei der Soldaten mit "Reiseproviant".
Die Landschaft, in der die Szene spielt, ist vermutlich die Umgebung von Krems, die er, wie ein Ölbild der Ruine Rehberg und ein Aquarell mit der Ansicht eines Schiffszugs vor Dürnstein, 1840 besucht haben dürfte.
Schindler führte diese humoristische Szene noch in anderen Fassungen aus, bei denen er sowohl die Uniformen als auch die Kirche im Hintergrund abänderte. Zwei Varianten zeigen Soldaten des 1834 bis 1844 in Krems stationierten ungarischen Infanterieregiments Wasa Nr. 60.
(Quelle: W. Krug, Wachau, Bilder aus dem Land der Romantik, 2003, S. 134)