Freifrau Josephine Dietrich von Landsee mit ihren Töchtern
(1819)


Johann Peter Krafft (*1780, †1856)

Landessammlungen Niederösterreich

Josephine von Dietrich-Landsee (geb. Pletger von Wildenburg) beauftragte nach dem Tode ihres Gatten Conrad Laurenz Reichsfreiherr von Dietrich-Landsee mit der Anfertigung eines Post-Mortem-Porträts. Conrad Laurenz Reichsfreiherr von Dietrich-Landsee (1769-1819) verfügte über ausgedehnte Besitzungen in Österreich und Ungarn; in Niederösterreich besaß er die Herrschaften Feistritz, Thomasberg und Hainburg. In Zusammenhang mit der Arbeit am Brustbild des Verstorbenen wird wohl auch die Idee entstanden sein, ein imaginäres Familienporträt anfertigen zu lassen. Noch im selben Jahr, 1819, wurde das großformatige Gemälde fertig gestellt. Es zeigt Josephine von Dietrich-Landsee als zentrale Mittelfigur mit ihren beiden Töchtern neben der Bildnisbüste ihres verstorbenen Ehemannes in einer Parklandschaft.
Krafft zählte zu dieser Zeit zu den führenden Porträtisten Wiens. Krafft, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts einige Zeit in Paris als Schüler Jacques-Louis Davids zugebracht hatte, machte vor allem durch großformatige Historienbilder auf sich aufmerksam, in denen er sich jedoch vom klassizistischen Kunstideal immer mehr löste und ganz wesentlich zum Biedermeier überleitete.
(Quelle: W. Krug, in: Waldmüller bis Schiele, Meisterwerke aus dem NÖ Landesmuseum, 2002, S. 46)