Inneres einer Scheune
(1842)


Friedrich Gauermann (*1807, †1862)

Landessammlungen Niederösterreich

Immer wieder führten Friedrich Gauermann seine Wanderungen an Orte, die er schon von früher kannte. Auch das malerische Motiv einer "Bauernschupfe" in seinem Skizzenbuch von 1842 hatte er schon einmal, vermutlich auf seiner Sommerreise 1833, skizziert. Das ländliche Interieur hatte ihm damals in adaptierter Form als Schauplatz für "Eine Einquartierung von Tragonern [!] in einem Dorfe in Tirol" gedient, die er 1833/34 für den Kunstverein ausgeführt hatte.
In den knapp zehn Jahren, die seit der ersten Skizze vergangen waren, hatte sich kaum etwas verändert. Die Gerätschaften an den Wänden hingen immer noch an ihrem alten Platz, selbst das Schwalbennest unter der Decke war unverändert. Vermutlich wird aber nur das Malerische des Gebäudes Anlass für die neuerliche Umsetzung ins Bild gewesen sein. Gauermann hatte hier wohl einen der wenigen Orte gefunden, wo er arbeiten konnte, ohne nass zu werden. Wieder einmal hatte er es mit dem Wetter schlecht getroffen, wie auch an dem aus der Dachrinne stürzenden Wasser im Hintergrund zu erkennen ist. Die Skizze diente 1843 als Vorlage für das Ölgemälde "Eine ländliche Bauernschupfe".  
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 208)