Semmeringbahn
(1848 bis 1854)


Ritter Karl von Ghega (*1802, †1860)

Die Semmeringbahn, die erste Hochgebirgsbahn Europas, wurde nach den Plänen und unter der Leitung von Karl Ritter von Ghega in nur sechs Jahren erbaut. Im August 1848 erfolgte der Spatenstich für die 41 Kilometer lange Trasse von Gloggnitz nach Mürzzuschlag. 1854 konnte das schwierigste Teilstück der Südbahn nach Triest eröffnet werden.
Insgesamt wurden 15 Tunnel mit über 5400 Meter Länge gegraben und 16 Viadukte errichtet. Die steilen Felsen der Adlitzgräben und der Weinzettelwand wurden durch gewaltige, in zwei Bogenreihen übereinander angeordnete Viadukte überwunden. In Spitzenzeiten arbeiteten bis zu 20.000 Männer auf der Baustelle und vermauerten ca. 65 Millionen Ziegel und 80.000 Steinquader für die "gemauerte Bahn", da Ghega die Verwendung von Eisen und Stahl ablehnte. Die schwierigen und gefährlichen Arbeitsbedingungen forderten zahlreiche Todesopfer. Etwa 1000 Arbeiter starben durch Unfälle oder Krankheiten.
Mehr Eindruck als diese zahlenmäßigen Superlative hinterließ allerdings von Beginn an der ästhetische Effekt einer Semmering-Bahnfahrt. Das "Ballett der Blicke", wie man diesen Effekt poetisch nannte, lockte tausende Schaulustige und Ausflügler auf den Semmering.