Seit 1908 war Broncia Koller-Pinell als Mitglied der Klimt-Gruppe mit ihren Arbeiten regelmäßig auf großen Ausstellungen in Wien vertreten, 1909 auf der Internationalen Kunstschau und 1910 auf der 1. Internationalen Jagdausstellung.  
Das 1910 entstandene "Stillleben mit Früchten und Papagei" war 1911 gemeinsam mit dem "Töpfermarkt" in der Galerie Miethke zu sehen. Neben der intensiven Farbigkeit kennzeichnet dieses Gemälde vor allem der streng parallele Bildaufbau. Auf dem Tisch stehen ein Teller mit verschiedenem Obst und eine Suppenterrine, auf deren Deckel ein gelber Papagei sitzt. Vereinzelte Früchte liegen über den Tisch verteilt. Die Gegenstände wirken nicht beliebig hingestreut, sondern nahezu symmetrisch angeordnet. Gegen den Hintergrund schließt das Arrangement ein tiefblauer Vorhang ab. Die Beschäftigung mit dem Stillleben bildete neben der Darstellung des Menschen ein Hauptinteresse Koller-Pinells. Schon 1911 war in ihrer Personalausstellung eine Reihe von Blumenbildern zu sehen.
Die Künstlerin führte generell keine Aufzeichnungen über den Verkauf ihrer Arbeiten, aber man darf davon ausgehen, dass der Verkaufserfolg in der Galerie Miethke sehr bescheiden war. Die Ursachen dafür mögen in der kurzen, nur dreiwöchigen Ausstellungsdauer und in den eher abfälligen Presseberichten zu suchen sein, zum anderen ist es aber auch nicht auszuschließen, daß die finanziell abgesicherte und unabhängige Frau ihre Arbeiten nicht zum Verkauf freigab. Die meisten der 1911 ausgestellten Arbeiten wurden jedenfalls erst nach ihrem Tod von ihrem Sohn Rupert veräußert.
(Quelle: W. Krug, in: Waldmüller bis Schiele, Meisterwerke aus dem NÖ Landesmuseum, 2002, S. 152)