Die aus der Zeit um 1840 stammende "Studie eines erlegten Hirschen" ist eine Eigenkopie Friedrich Gauermanns nach einer im Kupferstichkabinett der Wiener Akademie vorhandenen Ölskizze. Verglichen mit der unmittelbar nach der Natur angefertigten Ölstudie wirkt die Kopie feiner, kleinteiliger und insgesamt ruhiger. Diesen Charakter unterstreicht auch der etwas weniger pastos gehaltene Farbauftrag. Außerdem brachte Gauermann auch kleinere Verbesserungen an, insbesondere bei den Konturen des Tieres.
Von Gauermann ist bekannt, dass er sich von seinen Arbeitsbehelfen nicht trennen wollte, weshalb sich die Frage stellt, warum er dann überhaupt eine seiner Ölstudien kopierte. Möglicherweise bestand aber nach diesem Blatt eine so große Nachfrage, dass er sich entschloss, es zu kopieren, um sich davon eben nicht trennen zu müssen.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 182)