Verfallenes Bauernhaus
(~1830)


Friedrich Gauermann (*1807, †1862)

Landessammlungen Niederösterreich

Aufgegebene und verfallene Bauernhäuser sind in Gemälden Friedrich Gauermanns oft Hintergrundmotive. Sie sind Zeugen der Landflucht, da die Erträge aus dem Obst- und Ackerbau im Miesenbacher Tal kaum zum Leben reichten. Wer nicht auf seinem Grund eine Sägemühle besaß und sich durch die Holzwirtschaft ernähren konnte, musste zwangsläufig die Gegend verlassen.
Als Studie malte er vor 1830 das "Verfallene Bauernhaus". Diese Motive gab es in Miesenbach nicht nur in großer Zahl zu finden, sie waren eine Gegebenheit, etwas Alltägliches und Selbstverständliches. Gauermann verfolgte mit der Darstellung des ärmlichen Charakters eines alten Bauernhauses keinerlei sozialkritische Ambitionen. Ihn interessierte die malerische Qualität, der Reiz des Verfalls.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 120)