Wiener Tor der Stadt Hainburg
(1823 bis 1825)


Josef Scheiger (*1801, †1886)

NÖ Landesbibliothek, Topogr. Sammlung

Der 1801 in Wien geborene Jurist, Richter und Postbeamter Josef Scheiger betätigte sich auch als Archäologe und Denkmalpfleger. In den Jahren 1817 bis 1882 schuf er zahlreiche Zeichnungen von historischen Bauwerken. 435 Blätter gelangten in den Besitz des Schweizerischen Burgenarchivs in Basel. Aufgrund dieser zumeist datierten Blätter lässt sich der Entstehungszeitraum für das Blatt mit der Ansicht des Wiener Tors in Hainburg auf die Jahre 1823 bis 1825 einschränken.
Die Befestigung Hainburgs soll 1194 mit einem Teil des Lösegeldes für Richard Löwenherz finanziert worden sein. Um 1230/40 wurde die Hauptbauphase mit der Errichtung des Wiener und Ungar Tores abgeschlossen. Das Wiener Tor gilt als das bedeutendste österreichische Stadttor des 13. Jahrhunderts. In Anlehnung an westeuropäische Vorbilder wurde ein repräsentativer Torbau mit Buckelquaderverkleidung und spitzbogiger Tordurchfahrt errichtet. Um 1270 erfolgte unter König Ottokar II. der Vollausbau mit Bruchsteinmauerwerk. 
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 316)