Klosterneuburg - Augustiner Chorherren-Stift, Albrechtsaltar
(1437 bis 1439)


Meister des Albrechtsaltars (Albrechtsmeister) (†15. Jhd.)

Stiftsmuseum

In der Sebastianikapelle des Stifts Klosterneuburg befindet sich eine der bedeutendsten Schöpfungen des "gotischen Realismus" in Österreich, der aus insgesamt 24 Tafeln bestehende Albrechtsaltar. Der von einem Künstler mit dem Notnamen "Albrechtsmeister" von 1437 bis 1439 geschaffene Flügelaltar wurde von Oswald Oberndorffer für die Karmeliterkirche Am Hof in Wien gestiftet. Sein Wappen befindet sich auf einer der Tafeln. Nach der Auflösung des Karmeliterklosters im Jahre 1774 kamen die Tafeln zersägt nach Klosterneuburg, wo sie erst in jüngster Zeit wieder zu ihrer ursprünglichen Anordnung zusammengesetzt wurden.
Das Besondere der Darstellungen liegt im außergewöhnlichen Realismus, den der Künstler sowohl in den Naturschilderungen, wie der Gestaltung des Abendhimmels auf den Außenseiten, als auch in den derb-naturalistischen Gesichtern der Figuren, in der Materialbehandlung am Beispiel der Messingschüsseln oder Gläser sowie in der Tiefenwirkung der Gesamtkomposition anwendet.
Der gesamte Altar ist dem Leben Mariens sowie der Huldigung Mariens durch die Chöre der Engel und Heiligen in der Reihenfolge der lauretanischen Litanei gewidmet. Im Hintergrund der Darstellung Joachims und Annas an der Goldenen Pforte befindet sich die früheste Ansicht von Wien. Dabei blickt der Betrachter von Südosten auf die Türme von St. Michael, dem Stephansdom (der Turm wurde erst 1433 vollendet), der Dominikanerkirche und Maria am Gestade. Im Hintergrund ist der Gipfel des Kahlenberges (heute Leopoldsberg) mit dem Kartäuserkloster zu sehen.
www.stift-klosterneuburg.at