Das Bild "Almszene bei Miesenbach" zählt zu der großen Gruppe der Tierporträts bzw. Tierfamilien, die Friedrich Gauermann aber erst ab Anfang der 1830er Jahre häufiger malte. Aufgrund stilistischer Merkmale und vergleichbarer Motive in seinen anderen Werken dürfte dieses Gemälde schon in den Jahren 1827/28 entstanden sein.
Der stehende, prachtvolle Stier und die liegende, ihre Zuneigung durch Ablecken beweisende Kuh sind die Hauptdarsteller. Die Intimität der Szene wird auch nicht durch den im Mittelgrund unter einem dürren Baum sitzenden Hirten beeinträchtigt. Der Aufbau der Landschaft unterstreicht den ungestörten Charakter der Handlung. Den Landschaftsstreifen im Vordergrund wies Gauermann den Tieren als Bühne zu. Dahinter entwickelte er eine reizvolle bewaldete Landschaft an einem Bach.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 98)