Das Aquarell zeigt die Ruine Dürnstein von dem Blickpunkt unterhalb des großen Felsens. Trotz des großzügigen Bildausschnitts mit Ausblick in das Donautal betont Thomas Ender das grafische Moment. Jeder Stein und jeder Ziegel wurde von ihm herausgezeichnet. Durch das partielle Abtupfen der Farbe erzielte er die dramatische Wolkenstimmung und eine eindrucksvolle räumliche Wirkung.
Von Enders Schüler Josef Höger gibt es eine zeitgleiche Ansicht von Dürnstein. Im Gegensatz zu seinem Lehrer bemühte sich Höger, durch das reine Aneinanderreihen von Farbflächen und den sparsamen Einsatz von grafischen Mitteln die Möglichkeiten des Aquarells auszuschöpfen.
(Quelle: W. Krug, Wachau, Bilder aus dem Land der Romantik, 2003, S. 143)