Auf der Promenade
(~1910)


Eduard Zetsche (*1844, †1927)

Landessammlungen Niederösterreich

Edurad Zetsche, der nach seinem vorzeitigen Studienabbruch an der Wiener Akademie, in Düsseldorf bei Eugen Dücker studierte, brachte einen ganz eigenen, in die zeitgleiche österreichische Malerei nicht einzuordnenden Stil ein.
Charakteristika der Bilder Zetsches sind die besondere Farbigkeit zwischen Blau und Grün und die Raumdarstellung. Obwohl er farblich reich nuanciert, erzeugt er im Bildganzen ein farblichen Generalklang. Begleitet wird seine Farbpalette von einem bläulichen Braun, Rot und Gelb setzen partielle Akzente. Den Raum behandelt er nicht im herkömmlichen, perspektivischen Sinn, sondern er schafft einzelne Ebenen, die durchaus flächig aufgefasst sind und sich durch die Verwendung unterschiedlicher Farbwerte - hell neben dunkel, kräftig neben zart - und der sich daraus ergebenden Silhouettenwirkung voneinander abheben. Durch diese Vorgehensweise haben seine Bilder immer eine gewisse eigene Ordnung. Seine Sicht der Welt, der Natur, der ihn umgebenden, Motiv gewordenen Landschaft ist von einer sehr persönlichen Ausdrucksform geprägt. Das Bild zeigt möglicherweise einen Einblick ins Helenental bei Baden.
(Quelle: W. Krug/E. Roth, in: Waldmüller bis Schiele, Meisterwerke aus dem NÖ Landesmuseum, 2002, S. 136)