Der Miesenbach, nach dem das gesamte Tal benannt ist, und alle die kleinen in ihn mündenden Wasserläufe wie Kaltenbergbach, Haselbach, Ungerbach, Rohrbach o. a. boten den Brüdern Friedrich und Carl Gauermann und ihren Freunden eine Vielfalt an schönen Studienplätzen und reizvollen Motiven. Friedrich Gauermanns Skizzenbuch von 1828/29 zeigt eine größere Anzahl von Bachstudien, die fast alle entlang des Miesenbachs angefertigt wurden. Neben bestechenden Bleistiftzeichnungen findet man auch eines der schönsten Aquarelle des Künstlers, die aus dieser Zeit bekannt sind.
Vergleichsweise zurückhaltend verwendete er darin seinen Bleistift, nur um die Konturen und den Bildausschnitt festzulegen. Duftig und leicht legte er anschließend das Aquarell in leuchtenden, bunten Farben darüber. Großflächig aquarellierte Flächen wechseln hier mit eher kleinteilig ausgeführter Pinselzeichnung, in Teilbereichen wurde die Farbe gänzlich ausgespart. So wie Gauermann es von der Ölmalerei gewohnt war, setzte er mit feinen Pinselstrichen Blätter und Gräser auf die "Untermalung". Besonders viel Mühe gab er sich mit der Schilderung der Wasseroberfläche.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 112)