Mit der nicht unironischen Bezeichnung "Badener Perlen" haben PRINZGAU/podgorschek auf Wunsch der Auftraggeber, des Kunstvereins Baden, eine Art "Leitsystem" geschaffen, das einzelne Kunstwerke, die sich im Badener Außenraum bzw. in öffentlichen Gebäuden befinden, beleuchtet und beschriftet. In verschiedenen Farbtönen - z.B. schwefelgelbe vor dem Kurhaus - gehaltene, in einiger Entfernung zum Objekt plazierte Betonzylinder enthalten die jeweilige Beschriftung und machen in der Nacht eine Lichtspur sichtbar. Sie wirken gleichsam wie das Alter ego ihrer weitaus artifizielleren Kunstschwestern, haben aber durchaus eigenen Werkcharakter. Zusätzlich sind sie zum Hinsetzen geeignet. Die "Perlen" wirken der nicht nur in Baden, sondern auch in anderen Städten Niederösterreichs vorhandenen Beliebigkeit an Auswahl und Zurschaustellung an Skulpturalem beruhigend und ordnend entgegen und können durch Kontextualisierung dem Zufall der Geschichte Präsenz und Aufmerksamkeit gegenüberstellen.
(Quelle: S. Neuburger, in: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 5, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418a, 2000)