Die Skulpturengruppe "Basilika" von Franz Xaver Ölzant vereint 97 Dioritfindlinge in sechs bogenförmigen Bahnen. Den Namen erhielt die Kunst und Natur verbindende Skulptur durch die Assoziation mit der "Fünfschiffigkeit" von Sakralbauten.
Die "Basilika" hat ihre Wurzeln in der amerikanischen Land Art und ist eine der vielen Lösungen des spannungsreichen Verhältnisses von Kunst und Natur. Sie ist ein direkter künstlerischen Eingriff in die Natur, allerdings in einer behutsamer, fast unsichtbarer Form, die nahe an der Natur des Materials bleibt, so dass die Steine auf den ersten Blick wie große, in der Natur gefundene Kiesel wirken. Die Kunst verändert die Natur, indem sie diese gleichzeitig zur Geltung bringt. Sie gibt dem Zufälligen der Natur Gestalt, interpretiert die Naturformen und akzentuiert die landschaftlichen Gegebenheiten. So ist auch die Krümmung der fünf "Schiffe" in Bezug auf die Landschaft zu sehen.
Im Gegensatz zur "Basilika" zeichnen sich andere Werke Ölzants durch höchste Artifizialität aus. Die Naturformen sind bis ins Detail transformiert, der Anteil der Natur wird fast zum Verschwinden gebracht. Die Objekte leben allein aus ihrer künstlerischen Identität.
(Quelle: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 3, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 381, 1995)