Nach dem Revolutionsjahr 1848 unternahm Friedrich Gauermann nur mehr selten Sommerreisen, sondern widmete sich vor allem der Erkundung seiner näheren Umgebung. Besonders anziehend dürften dabei das Puchberger Tal und der Schneeberg gewesen sein, wohin er fast jährlich und oft in Begleitung Josef Högers Studienwanderungen unternahm. Ziele waren neben dem Schneeberg auch das Schneebergdörfl, der Puchberger Wasserfall oder die Burgruine Losenheim.
Die Landschaftsstudie "Blick gegen die Hohe Wand von der Ruine Schrattenstein (?)" entstand wohl auf der Studienwanderung im September 1853, die Gauermann und Höger von Miesenbach über Grünbach nach Schrattenbach, wo sie die Ruine Schrattenstein besuchten, und weiter über Gutenmann und Ödenhof nach Puchberg.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 236)