Neben vielfigurigen Kompositionen, die Oskar Laske als moderner "Historienmaler" etwa zu biblischen oder mythologischen Themen schuf, entstanden auf seinen Reisen auch zahlreiche Landschaftsdarstellungen, zumeist in Aquarell- oder Gouache-Technik. Ölbilder malte er nach Aquarellen, nach Skizzen oder aus der Erinnerung, was ihre oft mangelhafte topografische Genauigkeit erklärt.
Laskes "Blick in das Donautal bei Aggstein" dürfte unter dem Eindruck der Wachaufahrt des Jahres 1938 entstanden sein. Dem Künstler ging es dabei nicht um ein Landschaftsporträt im herkömmlichen Sinn. Die im Hintergrund dargestellte Ansicht des Donautals gegen Westen mit dem hoch aufragenden Jauerling wird im Vordergrund durch eine vermutlich dazu komponierte, farblich abgesetzte Hügellandschaft überlagert. Das Bild ist eigentlich auf diese beiden Raumebenen reduziert, was der Landschaft einen kulissenhaften Charakter verleiht.
(Quelle: W. Krug, Wachau, Bilder aus dem Land der Romantik, 2003, S. 299)