Auf einem kleinen Wiesenabschnitt am Beginn der Kulturlandschaft wurde eine terrassenartige Betonfläche in Form eines Trapezes gegossen, aus der die Lineatur eines Ornaments ausgespart bleibt. In dieser Ornamentspur setzt sich die umgebende Natur fort, indem Gräser und Pflanzen je nach Jahreszeit in bzw. über der Erdspur wachsen. Auf der einen Seite, wo die Arbeit an die Straße grenzt, endet sie in einer Art von Bänken, auf der gegenüber liegenden Seite stößt sie an eine Böschung und bindet einen Bildstock in das Ensemble mit ein.
Das Ornament in Blattform stammt aus einer Sammlung von Vorlagebüchern von ca. 1860 aus dem Besitz der Künstlerin, die die Arbeit als tradierte Spur auf den Zivilisationsprozess, im Speziellen auf die Kultivierung der Natur, verstanden wissen will. Gemäß ihrem indexikalischen Charakter wird die Spur weitere Prozesse beschreiten, mit den Jahren wird sie verwittern und wieder ganz Natur werden.
(Susanne Neuburger)
Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 6 (2002)