Die um ca. 1140 erbaute Burg nördlich von Dreistetten (Marktgemeinde Piesting) war seit ca. 1192 im Besitz der Babenberger und wurde bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts in mehreren Bauphasen zu einer der größten Burgen Österreichs ausgebaut.
Vor allem Herzog Friedrich II. (1230-1246) benützte Starhemberg während seiner Auseinandersetzung mit Kaiser Friedrich II. als Zufluchtsort und hielt sich nachweislich hier längere Zeit auf. Er ließ die Burg zu einer repräsentativen Residenz und - ebenso wie Burg Gutenstein - uneinnehmbaren Festung ausbauen. Dabei entstand an der Süd-, West- und Nordseite eines rechteckigen Hofes eine Randhausverbauung, die gegen Süden mindestens dreigeschoßig angelegt war. Die nur mehr als Ruine erhaltene, einst der hl. Anna geweihte Kapelle im Burghof repräsentiert erstmals in der gotischen Baukunst Österreichs die Bauform der durchgehend zweigeschoßigen Palastkapelle, wie sie vom Typus der Sainte-Chapelle in Paris bekannt ist.
(Quelle: Geschichte der bildenden Kunst in Österreich I: Früh- und Hochmittelalter, hg. v. H. Fillitz, 1998, S. 330f.)