Auf einem steilen Felsen über dem Markt Arbesbach erheben sich die Reste der gleichnamigen Burg, die wegen des Aussehens ihres - oft als Bergfried bezeichneten - Turmes auch "Stockzahn des Waldviertels" genannt wird. Dieser Turm war aufgrund seiner einst beachtlichen Größe wohl der Hauptwohnbau der Burg. Er wächst optisch aus einem mächtigen, gegliederten Granitstock im Zentrum des Burggeländes heraus.
Arbesbach wurde oftmals in der burgen- und heimatkundlichen Literatur große strategische Bedeutung als Grenzwarte zugesprochen. Tatsächlich wurde die Burg erst relativ spät, gegen Ende des 12. Jahrhunderts, erbaut, als die Grenzen bereits konsolidiert waren. Die Funktion der Burg lag daher vielmehr in der Unterstreichung der lokalen Herrschaft der Kuenringer sowie in der Übernahme verwaltungspolitischer Aufgaben. In den verbliebenen Rest des Turmes wurde 1884 durch den Österreichischen Touristenklub die "Alexanderwarte" eingebaut, die über teilweise kühn angelegte Holzkonstruktionen erschlossen wird.