Die Ansicht eines unbekannte Zeichners zeigt den Stiftsneubau, der unter Abt Placidus Much zwischen 1730 und 1743 durch Josef Munggenast ausgeführt wurde. Die Zeichnung zeigt links die gewaltigen Mauern, Reste des mittelalterlichen Klosterbaus, gegen den Kamp zu, dahinter die Altane mit der riesigen, 206 Meter langen Hauptfront des Stiftes. Links liegt der Bibliothekstrakt , rechts der Marmortrakt mit den Kaiserzimmern; die Stirnseiten der Flügel haben zierliche Schaugiebel.
Die Zeichnung muss vor dem 20. Juni 1820 entstanden sein, da an diesem Tag der alte Barockhelm des Turms der Stiftskirche, den die Zeichnung zeigt, durch Blitzschlag abbrannte. Er wurde in abgeänderter Form, die an die Turmhelme der Stiftskirche von Melk erinnert, später erneuert.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 343)