Anton Köpp Edler von Felsenthal wirkte nach einer Ausbildung an der Akademie als Zeichenlehrer an der Theresianischen Ritterakademie. Gemeinsam mit seinem Bruder Christian, der die Texte verfasste, gab er 1814-1824 in Wien ein zweibändiges Werk "Historisch-mahlerische Darstellungen von Oesterreich" heraus, für das er 80 Ansichten verfertigte.
Auf dem Blatt mit der Ansicht des Stiftes Geras verewigte er sich selbst im Vordergrund mit bäuerlichen Staffagefiguren. Er gibt einen Blick von Südwesten auf den Stiftskomplex. Eine Mauer mit drei runden Befestigungstürmen und einem Portal im Westen umgibt den Stiftsgarten. Vorne liegen die von Munggenast 1737 bis 1740 errichteten Trakte, der Gastflügel, der Südtrakt mit Mittelrisalit, in dem über der Torhalle der Sommerspeisesaal liegt. Daneben ragt die Schaufront der Stiftskirche auf. Im Hintergrund links erkennt man den 1670 erbauten Schüttkasten und die von einer Mauer umschlossenen Wirtschaftsgebäude des Meierhofes. Davor liegt ein ebenfalls von einer Mauer umgebener Garten mit einem kleinen Gebäude.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 346)