Die kleine Geschichte von Windwürfelhaus und Würfelmantel, ein kurzer szenischer Ablauf, ist in die Sprache der Skulptur übertragen. Der Wind und die Gegebenheiten des Terrains haben die endgültige Form und Aufstellung der Arbeit bedingt, und so steht am Ende das mathematische Kalkül der aus Stahlplatten bestehenden Arbeit gegen die Landschaft:
"Es rollt ein räumlich genau definiertes Objekt einen Hügel hinunter. Die Bewegung hat ihren Ausgangspunkt an dem einen Ende des Feldes. Auf der anderen Seite des Hügels endet sie, und der Würfel erstarrt in seiner Position", wie Eva Afuhs den Entstehungsprozess beschreibt und dabei von einer "Momentaufnahme als ein festgehaltener Schnittpunkt zweier Bewegungen" spricht: "Der von mir festgelegte Ort des Erstarrens steht in einem räumlichen Zusammenhang mit der Feldfläche. Durch das .Rollen' klappt der Würfelmantel zusammen" (Eva Afuhs).
Der Mantel bildet einen noch offenen Würfel, die Aktion ist abgeschlossen. Theoretisch könnte man ihn wieder aufklappen, so dass unsere kleine Geschichte im Grünen nie abgeschlossen ist. Die elementare Kraft des Windes hält gegen die Statik der Arbeit (und gegen ihre Schwere) eine geistige Beweglichkeit aufrecht, die sie wiederum mit dem Ort und der Landschaft verbindet.
(Quelle: S. Neuburger, in: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 5, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418a, 2000)