Die vorgegebene Konstruktion sollte in ihrer Gesamtheit erhalten bleiben, aber durch die Formen und Farben ihre Schwere und Derbheit verlieren. Die Wahl der Farben wird von der Vorstellung eines Himmelsgewölbes getragen. Fliegende Vögel bewegen und beleben im Rhythmus ihres Fluges die Felder der Decke. Durch die komplementär eingesetzten Farben der Vögel auf jeweiligem Grund entsteht ein zusammenhängendes Flächensystem. Die bestehenden Ornamente in den Kassetten werden durch die Farben vervielfacht, herausgehoben und als Netz in den Himmel gezogen. Die Balkengurten des Dachstuhls sind durch den Einsatz mehrerer Farben, vorwiegend Rot, ihrer Schwere enthoben, doch als Struktur betont, die geschnitzten Teile sind zu sichtbarer Wirkung gebracht. Durch das Zusammenspiel der Farbtöne und Formen wird die Decke entmaterialisiert. Durch die dunklen Töne wird der Raum in die Tiefe gezogen, die Vereinigung von Orange und Türkis täuscht in ihrer Heiligkeit und Lichtfülle Sonnenschein vor.
(Quelle: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 1, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 279, 1991)