Neudorf bei Staatz - Schloss Kirchstetten, Denkmal für Bertha von Suttner im Schlosspark
(1993 bis 1995)


Andrea Sodomka (*1961)

Zwei Objekte zeigen Autografen Bertha von Suttners, das dritte stellt Bertha von Suttner bei ihrer Arbeit als Schriftstellerin für den Frieden, an ihrem Schreibtisch sitzend, dar.
Je nach Standort des Betrachters und nach Lichteinfall verändert sich die Tönung der Oberfläche der Objekte, da die Umgebung im Glas teilweise widergespiegelt wird. Durch den Siebdruck mit weißer Farbe einerseits und die Transparenz des Glases andererseits entsteht ein stark realistischer Eindruck, der Bertha von Suttner - gewissermaßen im Grünen - im Park ihrer Familie sitzen lässt.
Es geht bei dieser Arbeit weniger darum, zu einem Punkt zu finden, als vielmehr, einen Bereich zu erschließen. Die Positionierung der Glastafeln in einem Föhrenhain wurde in Zusammenarbeit mit dem Gartenarchitekten Franz Body festgelegt, da die Situation, in der das Denkmal steht, integrativer Bestandteil der Arbeit ist.

Die Autografen:
29. 11. 93
Ich pflege jene, die ein Autogramm von mir verlangen, aufzufordern, sich der Friedensgesellschaft anzuschließen, um so die Aufrichtigkeit ihrer mir zugesicherten "Verehrung" kundzuthun.
Bertha v. Suttner
(Stadtbibliothek Wien, l. N. 119.057, Schloss Harmannsdorf NÖ)
5. 11. 1901
Geehrtes Fräulein
... Meinen Posten kann ich nicht verlassen. Aber jede neue Liga, die dem hohen Zwecke der drei heiligen F Friede, Freiheit und Freude zustrebt - und noch das vierte heilige F Frauenrecht dazu - die kann meiner vollen Zustimmung sicher sein ...
Hochachtungsvoll
Bertha Suttner
(ÖNB Wien, Anth. 124/4-2, an Milena Wlodzimirska, gekürzt)
(Quelle: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 3, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 381, 1995)