Aus dem von Robert Streibel initiierten langjährigen Projekt, den vertriebenen Kremser Juden ein Denkmal zu setzen, und einem schließlich stattfindenden Wettbewerb, entstand das 48 m lange Stahlband im Eingangsbereich des Friedhofs, in dem die Namen und Daten von 129 Kremser Juden eingeschnitten sind.
Abraham Nemschitz, einer der wenigen Überlebenden, kam stellvertretend für die vertriebenen Juden zur Einweihung nach Krems: "Ich muß gestehen, dass wir, meine Frau und ich, mit sehr zweifelhaften Gefühlen die Einladung zur Enthüllung des Denkmals der vertriebenen und verstorbenen Kremser Juden des Naziregimes angenommen haben. Wir sahen es mehr als eine Pflicht den Vernichteten gegenüber, daran teilzunehmen, um ihrer Seelen zu gedenken und deren Andenken zu ehren. Wie groß war der Eindruck, als beim Eintritt in den Friedhof beim ersten Anblick des Mahnmals meine Augen auf dem Namen meiner nach Theresienstadt vertriebenen und dort verstorbenen Großmutter fielen. Meine Augen füllten sich mit Tränen und Episoden aus der Vergangenheit kamen aus dem Unterbewusstsein zutage, als langsam meine Augen von Namen zu Namen entlang des nicht endenden Stahlbandes liefen."
(Quelle: K. Blaas-Pratscher, in: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 4, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418, 1998)