Der Marmorhochaltar für die Wallfahrtskirche auf dem Sonntagberg gehört zu den großartigsten Leistungen der Altarbaukunst des 18. Jahrhunderts in Österreich. Er war das erste selbstständige Werk, das der aus Tirol gebürtige Baumeister Melchior Hefele schuf. Der Stich hält die Entwurfzeichnung fest, die 1757 Hefele als Aufnahmestück in die Wiener Akademie diente. In der Ausführung besteht der Sockel des Altares aus Untersberger Marmor und trägt vier Reliefs aus vergoldetem Metallguss. Auf dem Sockel stehen bzw. sitzen vier Gestalten des Alten Testamentes, Moses, Aaron, Melchisedech und Ezechiel. Über den Sockel erheben sich mächtige Marmorsäulen, die den Baldachin tragen. Unter diesem schwebt das Gnadenbild in einem reichen silbernen Rahmen. Die Engel, die das Bild gleichsam tragen, sind so wie die Engel zu Seiten des Altartabernakels ein Werk des Bildhauers Jakob Schletterer.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 291)