Der vor allem in Prag tätige Bildhauer beherrschte mit seiner Werkstatt von etwa 1750 bis 1770 die nach ganz Böhmen ausstrahlende Prager Plastik. Sein Stil war geprägt von der repräsentativen Wiener Rokokoskultur (Donner, Matielli), sein Alterswerk war bereits vom Klassizismus beeinflusst.
1775 übersiedelte Platzer wegen Auftragsmangel zeitweise nach Wien, wo er Maria Theresia eine Holzplastik des hl. Johannes von Nepomuk im Wert von 170 Gulden übergab. Möglicherweise handelt es sich um diese Figur aus Lindenholz, die sicher aus der Spätzeit des Künstler stammt und in ihrer zarten Beseeltheit bereits klassizistische Anklänge zeigt.
(Quelle: Katalog NÖ Barockmuseum, 1985, S. 52f.)