1617 fertigte Jakob Hoefnagl für das seit 1574 in Köln erscheinende monumentale Werk "Beschreibung und Contrafactur der vornembsten Stät der Welt" als zweiten Vertreter Niederösterreichs eine Ansicht des Marktes Mannersdorf am Leithagebirge an. Mannersdorf war zu dieser Zeit gerade als Badeort modern geworden. Im Vordergrund ruht - gleichsam auf den Abhängen des Leithagebirges - ein Schafhirte. Der Markt im Mittelgrund wird in der Mitte von den Dächern des alten Schlosses überragt. Die links über dem Markt hochgelegene Kirche ist der gotische Vorgängerbau der 1638 errichteten barocken Pfarrkirche St. Martin. Der Blick schweift dann nach Nordwesten über das Wiener Becken, dessen wichtigste Orte bezeichnet sind: Baden, Traiskirchen, Gumpoldskirchen. Mödling, Laxenburg, Liechtenstein, Brunn, Perchtoldsdorf, Rodaun, Himberg und am Horizont Wien und der Kahlenberg.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 320)