Die Radierung zeigt den Markt Falkenstein mit seiner charakteristischen Pfarrkirche, überragt von der weithin sichtbaren Ruine; auf dem Hügel rechts die Kalvarienberganlage. Die Anfang des 17. Jahrhunderts erweiterte und umgebaute Burganlage auf dem Kalkfelsen wurde von den Schweden 1645 erobert und dann dem Verfall preisgegeben. Die dem hl. Jakobus dem Älteren geweihte Pfarrkirche entstand mit ihrer prägnaten, hier rosa und weiß gefärbelten Fassade um 1670 auf den Grundmauern ihres Vorgängerbaues. Der Stich zeigt den für Köpp typischen trockenen Stil.
Anton Köpp Edler von Felsenthal wirkte nach einer Ausbildung an der Akademie als Zeichenlehrer an der Theresianischen Ritterakademie. Gemeinsam mit seinem Bruder Christian, der die Texte verfasste, gab er 1814-1824 in Wien ein zweibändiges Werk "Historisch-mahlerische Darstellungen von Oesterreich"heraus, für das er 80 Ansichten verfertigte. Die Ansicht des Marktes Falkenstein fand auch in das topografische Werk Schweickhardts, der "Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns", 1834 erschienen, Aufnahme.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 327f.)