Der Nebelstein ist die höchste Erhebung des nördlichen Waldviertels. Wie die Lithografie zeigt, war er bereits im Biedermeier ein beliebtes Ausflugsziel. Vom Gipfel besitzt man eine prachtvolle Fernsicht bis ins Böhmische.
Laurenz Herr war schon als 12-Jähriger in die Wiener Porzellanmanufaktur gekommen und wurde einer ihrer besten Maler. Als Lithograf war er ein Schüler Adolf Friedrich Kunikes und gründete 1819 oder 1820 eine eigene lithografische Werkstätte in der Alservorstadt, aus der zahlreiche Porträts und Ansichten nach Thomas Ender, Johann Josef Schindler u.a. hervorgingen. Er selbst dürfte nur reproduziert haben. Die Ansicht des Nebelsteins, deren Vorlage von einem unbekannten Zeichner stammt, wurde in der 1840 gegründeten Lithografischen Anstalt von Johann Höfelich in Wien gedruckt. Die neue Farbtechnik der Chromolithografie, die das Schablonenkolorieren der Blätter ersetzte, hatte sich erst in den 40er-Jahren durchgesetzt und erreichte um 1850 einen Höhepunkt.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 352)