Eduard Gurk, Reisebegleiter des Hofes und späterer Hofkammermaler, hielt Ereignisse und Reisen des Herrschers im Bild fest. 1833 fertigte er eine Serie von Aquarellen unter dem Titel "Mahlerische Reise von Wien nach Maria Zell in Steyermark, dargestellt in drey Tagreisen und nach der Natur aufgenommen, im Jahre 1833 in Begleitung des jüngeren Königs von Ungarn Ferdinand dem Fünften" an. Die Blätter befinden sich im Besitz des Niederösterreichischen Landesmuseums.
Auf dem 22. Blatt dieser Serie malte Gurk den Blick auf den Ötscher von der Annakirche aus. Rechts steht einer der alten, heute noch existierenden Einkehrgasthöfe; links vom Brunnen zieht eine Wallfahrergruppe ihres Weges. Touristen zu Pferd kehren von einer Wanderung zurück, darunter zwei Damen im Damensattel. 1514 wurde das dem Stift Lilienfeld zugehörige "Amt St. Anna auf dem Tannberg" zur selbstständigen Pfarre. Kirche und Ort bildeten einen wichtigen Fixpunkt auf der "heiligen Straße" nach Mariazell. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde am Annaberg Eisen-, Silber- und später Bleibergbau betrieben. 1805 wurden die dazugehörigen Betriebe, Schmelzhütten, Hammerwerke und ein Gusswerk, wegen Unrentabilität eingestellt.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 286f.)