Der Pergamentmaler Josef Gottfried Prechler in Garsten stellte diese Arbeit - vielleicht für das Stift Seitenstetten - zwei Jahre vor der Weihe der Wallfahrtskirche her. Seine naiv wirkenden, duftig-bunten Temperabilder sind typisch für die volkstümliche Malerei des 18. Jahrhunderts. Sie geben aber eine ziemlich getreue Wiedergabe der Landschaft und der topografischen Verhältnisse.
In der Mitte des Bildes schwebt oben das von Engeln getragene Gnadenbild der hl. Dreifaltigkeit; Engel und Heilige nähern sich von allen Seiten verehrend dem Bild. Links und rechts davon befinden sich zwei leere Kartuschen. In der Mitte des Bildes steht die Wallfahrtskirche, gleichsam von einer Wolke aus gesehen mit einem weiten Panorama der Umgebung. Der Blick schweift vom Ybbstal mit Waidhofen links über Seitenstetten und die Enns bis zum Donautal bei Linz und dem Schloss Clam in Oberösterreich. Die einzelnen Orte sind in der dem Bild in der Sockelzone eingeschriebenen Legende erläutert.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 290)