Ein Besuch Friedrich Gauermanns beim Waldbach Strubb ist erstmals für 1825 belegt. Auch in den Jahren 1827, 1828 und 1829 machte er hier Studien. Ende Mai 1831 reiste er mit Josef Höger nach Berchtesgaden und dann weiter ins Gasteinertal und nach Hallstatt. Für die hier gezeigte am Waldbach Strubb angefertigte Studie wählte Gauermann einen Blickpunkt an einer Biegung des Wildbachs, von dem aus dieser besonders gut zu überblicken war. Aufgrund des vorangegangenen Regenwetters führte der Bach sehr viel Wasser und war wild und reißend. Ihn unter diesen Bedingungen zu malen, stellte wohl eine besondere Herausforderung für den jungen Künstler dar. Gauermann widmete seine Studie der detaillierten Darstellung des Bachverlaufes und der genauen Wiedergabe des schnell fließenden Wassers. Die am Ufer stehenden Bäume wurden dagegen flott und großzügig hingemalt.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 144)