Die Bachgasse in Weißenkirchen gehörte zu den beliebtesten Bildmotiven in Weißenkirchen. Im Zuge des Bahnbaus wurde der Bach reguliert. Anstelle des einstigen Bächleins verlief nun ein offener Kanal, der die Stimmung der Gasse erheblich beeinträchtigte. Für Ludwig Rösch, dem "Romantiker des Pinsels und des Gemüts", war es jedoch nicht schwer, die Gasse samt Kanal und Lichtleitungen voller stimmungsvollem Reiz darzustellen.
Über seine Malweise schrieb Arthur Roessler: "Mit leicht dahinhuschendem Pinsel trägt er zärtlich die Farbe auf der Bildfläche auf: ein mattes Perlgrau, schimmeriges Silbergrau, ein staubig flimmerndes Goldgelb, ein verblaßtes Muschelrosarot, ein im Dunkel ersterbendes Amethystviolett, ein hauchfeines Erdbraun, ein aufgelöstes Himmelsblau. Mitunter läßt das sanfte und stille Geriesel der unendlich fein abgestuften, gelblichen, rötlichen, grünlichen und bläulichen Tönungen die dargestellte Formengestalt fast gewichtslos erscheinen, visionär, vor einem bloßen Anhauch schon zerfließlich."
(Quelle: W. Krug, Wachau, Bilder aus dem Land der Romantik, 2003, S. 272)