Die in Sepia ausgeführte Pinselzeichnung zeigt einen Blick von Nordosten auf die über Gars am Kamp gelegene weitläufige Ruine, die zu den größten im Land Niederösterreich zählt. Die Hänge der Bergrückens sind zur Zeit der Aufnahme noch nicht bewaldet.
Schindlers Ansicht vom Kampufer aus zeigt den langgestreckten, um 1709 von Leopold Graf von Rottal erbauten neuen Schlosstrakt im Norden der Anlage, rechts außen den ummauerten Torbau, den der mit einem Pyramidendach eingedeckte mittelalterliche "Diebsturm" überragt.
In der Bildmitte ist die Mauer einer romanischen Bastion mit einem mittelalterlichen Turm, der einen Zinnenkranz des 17. Jahrhunderts trägt, zu erkennen. Eine Ummauerung mit starken Stützpfeilern umgibt den Kirchenplatz mit der Gertrudkirche, die 1620 durch die kaiserlichen und 1645 durch die schwedischen Truppen ausgeplündert wurde. Maßwerkfenster und Strebepfeiler des Chores kennzeichnen den gotischen Bau. Den Berghang im Vordergrund führt ein Kreuzweg hinauf.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 338)