Das um 1784 entstandene Gemälde des damals erst 23-jährigen Künstlers stand noch ganz unter dem Eindruck seines Lehres Christian Brands an der Wiener Akademie. Beziehungen lassen sich auch zu anderen Wiener Malern, wie zum Beispiel Martin von Molitor, feststellen.
Die Künstler schufen zu dieser Zeit vor allem Zeichnungen und Aquarelle, die als Vorlagen für die immer beliebter werdenden druckgrafischen Landschaftsserien benützt wurden. Selten entstanden Gemälde, malerische Landschaftsporträts mit topografisch identifizierbaren Veduten. Die Ausführung von Gemälden nach Skizzen im Atelier ging zumeist, durch Verzicht oder Hinzufügung von motivischen Details, mit einem Verlust an Genauigkeit und topografischer Wahrheit einher.
Stöbers Blick von der "Donaulände bei Stein" zeigt eine noch heute erhaltene Situation. Links ist der Eingang in die Wassergasse zu sehen, daran anschließend die Häusergruppe Steiner Landstraße 25 und 23. Ende des 18. Jahrhunderts höchst desolat, präsentiert sich das Ensemble heute in gutem Zustand. Im Hintergrund ist ein heute nicht mehr existierender Rundturm der Stadtbefestigung von Stein zu sehen. Dahinter öffnet sich ein Ausblick auf die der Stadt Krems vorgelagerten Donauinseln.
(Quelle: W. Krug, Wachau, Bilder aus dem Land der Romantik, 2003, S. 86)