Die Erbauung von Klosterneuburg
(1515)


Landessammlungen Niederösterreich

Die um 1515 entstandene Darstellung aus der Donauschule, die Markgraf Leopold III. und seine Gemahlin Agnes bei der Besichtigung des Bauplatzes von Klosterneuburg zeigt, war ein beliebtes Bildthema. An dieser Tafel bemerkenswert ist die Kette des Ordens des Goldenen Vlieses, die Leopold III. fälschlicherweise trägt, da der Orden erst durch die Hochzeit Maximilians I. mit Maria von Burgund an das Haus Österreich kam. Die Darstellujg zeigt, dass der hl. Leopold sehr bewusst in die Haustradition der Habsburger gestellt wurde.
Durch einen Renaissancegang blickt man auf das im Bau befindliche Kloster. Im Vordergrund ist ein Werkstück zu sehen, im Hintergrund ein Kran mit Hebezange und Maurer am Holzgerüst. Auch die Rückseite der Tafel mit einem Bild des hl. Martin zeigt interessante Realien: Die spätgotische Burg, Turm mit Pecherker, eine runde Bastion und den Wohntrakt; links unten eine Mühle und ein Uferverbau mit Flechtwerk.
(Quelle: Der heilige Leopold - Landesfürst und Staatssymbol, Katalog des NÖ Landesmuseums Neue Folge Nr. 155, 1985, S. 258)