Die erste bekannte Darstellung von Füchsen mit Beute im Werk Friedrich Gauermanns stammt aus dem Jahr 1830. Möglicherweise hatte er schon zu dieser Zeit in seiner kleinen Menagerie beim väterlichen Hof in Miesenbach Füchse als Studienobjekte zur Verfügung. Später gehörten neben Füchsen auch Rehe, Adler und Falken zu seiner "lebenden Studiensammlung". Die gefangenen Tiere wurden ihm zumeist von Jägern oder Bauern gebracht.
Ergebnis der intensiven Auseinandersetzung mit solchen Tieren ist dieses 1840 fertiggestellte Gemälde. Auch wenn in manchen seiner Bilder eine gewisse Vermenschlichung der Tiercharaktere festzustellen ist, war Gauermanns Ziel immer die naturgetreue Darstellung einer Situation, wie sie in der Natur vorkommen könnte. Bei diesem Gemälde gelang ihm eine solche Verhaltensstudie meisterlich. In einer wilden, felsigen Gegend an einem Bach stellte er eine Füchsin mit Jungen neben einer erbeuteten Wildente dar, die die Beute gegen einen Artgenossen verteidigt. Gauermann selbst nannte das um 600 Gulden verkaufte Gemälde in seinem Einnahmebuch "Eine Füchsinn oder Fee mit Jungen über einer Wildänte", den irreführenden, idyllisch klingenden Titel "Fuchsfamilie" erhielt das Werk erst später.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 180)