Der Strudel beim Wörth, einer von einem hohen Felsen überragten Insel in der Donau bei dem Markt Struden, war einst eines der gefürchtetsten Hindernisse für die Donauschiffahrt. Felsen und Riffe teilten den Strom in drei Fahrtrinnen; allerdings war davon nur der Strudel befahrbar. Bei Niederwasser wurden die Schiffe in Grein entladen, die Waren wurden auf dem Landweg nach Sarmingstein transportiert und die Schiffe zwischen und über die Felsen durch den Strudel manövriert. Besonders schwierig gestaltete sich die Fahrt stromaufwärts. Bei Niederwasser mussten die Pferde der Schiffszüge mit Plätten dreimal übersetzt werden, da die Donauufer gewechselt werden mussten.
1777 wurde auf Anordnung der Kaiserin Maria Theresia mit den Arbeiten zur Schaffung einer Schifffahrtsrinne im Strudelbereich begonnen. Leiter der Aktion war der ehemalige Jesuitenprofessor Joseph Walcher. Die Arbeiten gestalteten sich äußerst schwierig. Unter Wasser mussten Felsen weggesprengt werden. Die Situation hatte sich durch diese Arbeiten zwar gebessert, der Strom war aber noch immer schwer zu passieren; bis in die 80er-Jahre des 19. Jahrhunderts ereigneten sich Unfälle, obwohl 1853 bis 1866 der Haustein gesprengt worden war.
Die lavierte Federzeichnung Eisners hält nicht die von anderen Künstlern ins Bild gebannte romantische Landschaft dieser Donaudurchbruchsstelle fest, sondern zeigt gleichsam eine technische Darstellung der Situation am Strom. Er gibt einen Blick vom linken Ufer gegen Süden auf das Wörth mit der 1779 fertig gestellten neuen Uferbefestigung, den "Hufschlag". Er zeigt den Transport eines Schiffzuges durch die gefährliche Passage; eben wird das erste Schiff, die "Hohenau" durch den Struden gezogen. Die restlichen Schiffe sind mit Seilen am Wörthufer vertaut.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 295)