Der Stich zeigt das in einem Seitental des Aggsbaches liegende Kartäuserkloster (gestiftet 1380) mit der einschiffigen, hohen Kirche, in der das Gründerpaar Heidenreich und Anna von Maissau begraben wurde. Die Klosteranlage wurde im 16. Jahrhundert in der dargestellten Form ausgebaut. Teile der Mauer mit einigen Türmchen sowie der zinnengekrönte Eckturm blieben erhalten. Vom Kreuzgang der Kirche steht noch ein Flügelrest. Links liegen Torturm, Prälatur, die alte Mühle und ein Körnerkasten, rechts die spitzgiebeligen Mönchszellen.
Nach der Aufhebung 1782 wurden die Zellen abgebrochen und die restlichen Klostergebäude als Wohnungen und Kanzleien genutzt. Die Klosterkirche wurde 1784 zur Pfarrkirche von Aggsbach erhoben, die Nikolauskirche an der Donau musste wegen Hochwasserschäden abgetragen werden. Die Einrichtung des Klosters und der Kirche gelangte zunächst großteils nach Maria Langegg und dann in das Stift Herzogenburg, darunter auch der 1501 vollendete Hochaltar von Jörg Breu d. Ä., ein Hauptwerk der Tafelmalerei der Donauschule.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 301f.)