Die Ruine Senftenberg
(1814)


Edler Anton Köpp (Koepp) von Felsenthal (*1766, †1826)

NÖ Landesbibliothek, Topogr. Sammlung

Die Radierung zeigt die auf einer Anhöhe gelegene Ruine Senftenberg mit der ihr südlich vorgelagerten Pfarrkirche. Die Burg Senftenberg bildete einstmals einen gewaltigen Sperrriegel. Im 14. und 15. Jahrhundert war sie im Besitz der Wallsee, 1408 wurde sie von Herzog Leopold zerstört; später kam sie in den Besitz der Grafen von Schaunberg. Die Schweden eroberten sie 1645 und brannten sie nieder. Köpps Ansicht, von Südosten aufgenommen, zeigt die mit Schießscharten versehene Mauer, die den aufgelassenen Friedhof um die Kirche im Süden, Osten und Norden umschließt, und die östlich angebaute halbrunde Kapelle mit der zur Kapelle hinaufführenden Treppe, die heute nicht mehr existiert.
Anton Köpp Edler von Felsenthal wirkte nach einer Ausbildung an der Akademie als Zeichenlehrer an der Theresianischen Ritterakademie. Gemeinsam mit seinem Bruder Christian, der die Texte verfasste, gab er 1814-1824 in Wien ein zweibändiges Werk "Historisch-mahlerische Darstellungen von Oesterreich" heraus, für das er 80 Ansichten verfertigte.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 310)