Der unbekannte Zeichner, von dem die Niederösterreichische Landesbibliothek eine Serie von Waldviertler Ortsansichten besitzt, hält die Stadt von Südosten her im Bild fest. Sie zeigt einen noch unversehrten Mauerring mit der Toranlage rechts; links liegt im Vorort Seilerndorf leicht erhöht das Schloss Litschau, dessen ca. 25 m hoher Bergfried mit Kragsteinkranz, Zinnen und Kegeldach, noch von der Festung des 13. Jahrhunderts stammt. Rechts daneben liegt das neue Schloss, das Ende des 18. Jahrhunderts von den Grafen von Seilern-Aspang, die das Gut seit 1763 besaßen, errichtet wurde. Daran anschließend ist die Pfarrkirche St. Michael zu erkennen, eine große, dreischiffige Hallenkirche, deren Strebepfeiler am Außenbau mit 1400 datiert sind. 1686 erhielt der Turm seinen barocken Helm.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 349)