Die Stadt Retz
(~1820)


NÖ Landesbibliothek, Topogr. Sammlung

Die um 1820 von einem unbekannten Zeichner aufgenommene Ansicht zeigt die Stadt Retz von Südwesten aus. Im Vordergrund liegt die von einer Doppelmauer mit Türmen und Graben umgebene Neustadt. An der Südwestecke liegen das Dominikanerkloster mit der dreischiffigen Staffelkirche, deren Dachreiter erst 1799 aufgesetzt wurde. Rechts davon steht das nördliche Znaimertor mit dem charakteristischen Mansardendach. Davor ragt über die Dächer der Turm des Rathauses, der 1571/72 erhöht wurde. Hinter dem Hauptplatz liegt die Altstadt mit der Wieden und der im 18. Jahrhundert barockisierten Pfarrkirche St. Stephan mit dem 1733 errichteten Westturm. Im Vordergrund rechts steht das gegen Süden führende Nalbertor, unweit davon das im 17. Jahrhundert anstelle einer Burg errichtete Schloss. Im Hintergrund der Zeichnung sind noch zwei große Gebäude zu sehen: die von Prandtauer errichteten Pfarrhofstadeln. Die Ansicht ist von der Anhöhe des Gollitschberges aus gezeichnet, auf dem der im frühen 18. Jahrhundert errichtete Kalvarienberg und die Windmühle aus dem Jahr 1772 steht. Sie ist die einzige erhaltene Windmühle aus dem späten 18. Jahrhundert.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 335)