Die Ansicht eines unbekannten Künstlers aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts zeigt einen Blick von Südosten auf die befestigte Stadt. Hinter Wall, Bastionen und Mauer sind von links nach rechts das Kapuzinerkloster, das Neunkirchnertor, die viertürmige Burg, hinter der die beiden Domtürme aufragen, rechts die Türme von St. Peter an der Sperr und der Jesuitenkirche in der Wiener Vorstadt, das Wiener Tor, das Neukloster und ganz rechts das Ungartor zu erkennen. Im Hintergrund links erscheinen die Fischauer Vorberge. Im Vordergrund ist auf dem Gelände des Tiergartens vor der alten Burg eine Reiherbeize dargestellt. Kaiser Karl VI., der sich seit seinem Regierungsantritt 1711 wiederholt in Wiener Neustadt aufhielt, vergnügte sich des öfteren mit dieser Art von Jagd, bei der mit Greifvögeln Jagd auf Reiher gemacht wurde.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 261)