Das im Kern mittelalterliche Jagdschloss im Süden der Ortschaft Eckartsau wurde nach oftmaligem Besitzwechsel 1720 von Franz Ferdinand Graf Kinsky erworben. Es handelte sich um ein vierflügeliges Wasserschloss in der Nachfolge eines Wehrbaus. Ab 1722 begann der barocke Umbau der Anlage, zuerst unter dem Architekten Christian Alexander Oedtl. Es erfolgte der Neubau der Schlosskapelle, die 1724 geweiht werden konnte. Nach einem Entwurf von Josef Emanuel Fischer von Erlach erfolgte in den Jahren 1730-1732 der Neubau des bemerkenswerten Corps de Logis. Lorenzo Matielli zeichnete für den figuralen Schmuck, Daniel Gran für die malerische Ausstattung des Gebäudes verantwortlich. Bedeutend ist vor allem der barocke Festsaal mit seinem Fresko der Verherrlichung der Jagdgöttin Diana und Figurengruppen. Eine wenig verändernde Umgestaltung erfolgte schließlich nach dem Verkauf an Franz Stephan von Habsburg-Lothringen noch 1770-1774, vermutlich durch Franz Anton Hillebrandt. Das Schloss Eckartsau war der letzte Aufenthalt von Kaiser Karl I. vor seiner Abreise ins Exil in die Schweiz.