Die Gesichtsmaske eines Paradehelms aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. stammt aus dem erst 1977 entdeckten Reiterlager am östlichen Ortsrand von Petronell-Carnuntum, wo etwa 500 Mann stationiert waren.
Die Maske war Teil einer römischen Paraderüstung. Ursprünglich für den Kriegseinsatz gedacht, wurden die einzelnen Teile der Rüstung - Helm, Panzer, Beinschienen, Schild, Standarte und Pferdegeschirr - immer aufwendiger gestaltet und nur mehr für Paraden, Reiterspiele und Turniere verwendet. Markantester Bestandteil war der Maskenhelm zum Schutz des Kopfes, bestehend aus Gesichtsmaske und Hinterhauptkalotte, die durch Scharniere und Lederriemen zusammengehalten wurden. Der Helm war innen mit Leder und Stoff gefüttert, die Öffnungen für Augen, Nase und Mund wurden ausgespart. Die Hinterhauptkalotte war mit Beschlägen und Helmfedern verziert. Die bisher in Carnuntum gefundenen Helmteile für den Vorder- und Hinterkopf gehören allerdings nicht zusammen.
Diese Helmmaske ist aus getriebenem Eisen gearbeitet und zeigt ein glattes weibliches Gesicht, das von einer Frisur mit Mittelscheitel gerahmt wird. Die streng gelegten Haare sind durch sehr schematisch angedeutete parallele Haarzöpfe wiedergegeben. An die Frisur setzt nach hinten ein glatter Blechstreifen als Verbindung zum darauf aufzuschiebenden Hinterhaupthelm an. Vom Gesicht sind Augen- und Nasenlöcher sowie die Mundpartie durchbrochen gearbeitet.
Die Gesichtsmaske ist als Dauerleihgabe des Österreichischen Archäologischen Instituts der Universität Wien im Archäologischen Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg zu sehen.