Hadersdorf-Kammern - Entwurf für einen Kreisverkehr
(2001)


Peter Sandbichler (*1964)

Für einen Kreisverkehr in Hadersdorf schlug Peter Sandbichler eine Installation vor, die der schwierigen, aber in den letzten Jahren mit einem vehementen Gestaltungswillen verfolgten Aufgabenstellung "Kreisverkehr" auf einer analytischen Ebene begegnet, indem sie eine prinzipiell skulpturale Herangehensweise mit Bedingungen von Wahrnehmung und Aufmerksamkeit vereint. Kreisförmig sollte eine Gruppe von fünf modularen Betongussteilen mit einem Abstand zueinander und in einiger Entfernung zum Straßenrand positioniert werden. Jede dieser etwa sieben Meter breiten und drei Meter hohen Mauern ist aus Modulteilen zusammengebaut und weist eine transparente Ornamentik auf. Sandbichler bezeichnet sie als "Membranen", zusammengesetzt aus Grundelementen verschiedenster Epochen, Stile und Kulturen, die er verfremdet und in eine Endlosstruktur übersetzt hat. Er betont, in diesen Entstehungsprozess auch Elemente der regionalen Architektur einbezogen zu haben. In der Nacht sollten sie beleuchtet sein. Entscheidend ist nun für den Autofahrer das im Vorbeifahren entstehende Phänomen von Durchsicht und Überlagerung, dessen Wirkung in der Nacht Sandbichler als "wie Filter einer Lichtmaschine, die variablen Bilderfolgen generieren" beschreibt. Diese scheinen gegengleich zu Fokus und radial konzipiertem Verteiler des Kreisverkehrs orientiert, und obwohl sie Blicke verstellen, eröffnen sie doch neue Sichtweisen, die eine ebenso optische wie kulturell codierte Dimension haben.

(Susanne Neuburger)

Nicht realisiert!

Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 8 (2006)